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BISMILLAHIR RAHMANIR RAHIM

Ramadân ist eine Schule der Taqwâ


yawm al-'ahad / 4. Ramadan 1436
Im Namen Allâhs des Allerbarmers des Allbarmherzigen! Aller Lobpreis gebührt Allâh und möge Er den Gesandten Allâhs sowie dessen Familie und Gefährten in Ehren halten und ihnen Wohlergehen schenken! Und nun zum Thema! Wir sind die Gemeinschaft des Islâm, die letzte Gemeinschaft, die hervorgebracht wurde. Wir besitzen die jüngste himmlische Botschaft. Allâh der Erhabene hat unseren Propheten mit Seiner Gunstbezeigung und Großzügigkeit zum Oberhaupt der Propheten gemacht und uns zur größten und hochrangigsten Gemeinschaft im Paradies werden lassen. Der Gesandte Allâhs sagte: „Wir sind die Letzten, die Vorauseilenden am Jüngsten Tag, obwohl ihnen die Offenbarungsbücher vor uns gegeben wurden.“ Überliefert von Al-Buchârî und Muslim. Der Prophet sagte weiterhin: „Bei Dem, in Dessen Hand die Seele Muhammads ist! Ich hoffe gewiss, dass ihr die Hälfte der Paradiesbewohner ausmacht. Dies deshalb, weil das Paradies nur eine muslimische Seele betritt. Und ihr seid unter den Anhängern der Götzendienerei wie das weiße Haar auf der Haut des schwarzen Stiers oder das schwarze Haar auf der Haut
des roten Stiers.“ Überliefert von Al-Buchârî und Imâm Muslim. Allâh der Erhabene hat uns allen Gemeinschaften vorgezogen. Der Erhabene sagt: „Ihr seid die beste Gemeinschaft, die für die Menschen hervorgebracht worden ist ...“ (Sûra 3:110). Und Er hat uns zu Zeugen über die restlichen Gemeinschaften gemacht: „Und so haben Wir euch zu einer Gemeinschaft der Mitte gemacht, damit ihr Zeugen über die (anderen) Menschen seiet und damit der Gesandte über euch Zeuge sei ...“ (Sûra 2:143). Der Vorzug der Gemeinschaft des Islâm beruht nicht auf der Zugehörigkeit zu einer bestimmten Rasse, der Benutzung einer gewissen Sprache oder dem besonderen Aussehen, sondern darauf, dass Allâh sie mit der Religion des Islâm ausgezeichnet hat. Allâh der über jeden Mangel Erhabene sagt: „Gewiss, die Religion ist bei Allâh der Islâm...“ (Sûra 3:19). Wer am Islâm festhält, die Anweisungen des Qurân befolgt und dem Oberhaupt der Menschen (dem Propheten Muhammad) folgt, wird die erwähnten guten Dinge erlangen und die versprochenen Belohnungen gewinnen. Und wer an der Methode zweifelt, von seinen Neigungen überwältigt wird oder sich von seinen
 Gelüsten treiben lässt und vom Weg abirrt, ist sehr weit von den Trägern dieser Ehre entfernt. Ibn Al-Qaiyim sagte: „Die Gemeinschaft Muhammads ist die Gemeinschaft mit dem besten Verstand, der reinsten natürlichen Veranlagung und dem gewaltigsten Wissen sowie die Nächste an der Wahrheit. Sie ist von Allâh unter den Gemeinschaften erwählt worden, ebenso wurde ihr Prophet unter den Propheten auserwählt. Das Wissen, die Besonnenheit und die Weisheit, die er ihnen geschenkt hat, sind etwas, worin ihnen niemand gleichkommt.“ Imâm Ahmad überlieferte in seiner Hadîth-Sammlung (Al-Musnad) von Bahz ibn Hakîm von dessen Vater und Großvater , dass dieser sagte: „Der Gesandte Allâhs sagte: »Ihr seid die Vervollständigung von siebzig Gemeinschaften. Ihr seid unter ihnen die beste und edelste Gemeinschaft bei Allâh dem Majestätischen.«“ (At-Tirmidhî und von Al-Albânî als authentisch eingestuft) Die Zeichen der Gunstbezeigung Allâhs des über jeden Mangel Erhabenen zeigen sich in ihren Wissenschaften und ihrer Intelligenz. Ihnen wurden das Wissen, der Intellekt, die Werke und der Stand der Gemeinschaften vor ihnen dargelegt. Dadurch mehrten sich ihr Wissen, ihre Besonnenheit und ihre Intelligenz zu dem, was Allâh 5 der über jeden Mangel Erhabene ihnen an Wissen und Besonnenheit gegeben hatte. Und weil die Lebensdauer der Individuen der Gemeinschaft Muhammads am kürzesten und am geringsten ist, hat Allâh dieser Gemeinschaft Zeiten gegeben, in denen die Belohnungen gemehrt, die Rangstufen erhöht und die Verfehlungen rückgängig gemacht werden. Der Monat Ramadân, den die Gemeinschaft voller Entzückung empfängt, ist eine der gewaltigsten dieser Möglichkeiten und eine der hochgestelltesten dieser Zeiten. In ihm mehren sie die vom Feuer Befreiten, steigen die Auserlesenen empor und wird den Sündern vergeben. Wie viele wurden in ihm vom Feuer befreit? Wie viele Seelen wurden seinetwegen von der Strafe verschont? Imâm Mâlik schrieb in seinem Werk Al-Muwatta: „Ich habe erfahren, dass dem Gesandten Allâhs die Lebensdauer der Menschen vor ihm gezeigt wurde, oder was Allâh davon wollte. Und als ob er die Lebensdauer seiner Gemeinschaft als kürzer ansah, sodass sie nicht die Werke erreichen konnte, die andere in ihrer Lebensdauer erreicht hatten, gab ihm Allâh die Nacht der Bestimmung, die besser ist als 1.000 Monate.

O Allâh, wir lobpreisen Dich für Deine Gnade! Dir gebührt der Dank für Deine Gaben und Deine Gunstbezeigung.




Wir empfangen den Ramadân


At-Tabarânî überlieferte von Dschâbir ibn Samura , dass der Prophet salallahu alaihi wa salam auf das Rednerpodest stieg und sagte: „Âmîn! Âmîn! Âmîn!“ Daraufhin sagte er: „Gabriel kam zu mir und sagte: »O Muhammad! Wer einen seiner beiden Elternteile im Alter erlebt und stirbt, ohne dass er ins Paradies eingeht, sondern in die Hölle eingeht, den soll Allâh weit entfernen. Sag Âmîn!« Und ich sagte Âmîn.“ Dies bedeutet: Wer einen seiner beiden Elternteile in deren hohen Alter erlebt und ihm seine Frömmigkeit und Güte ihnen gegenüber nicht dazu verhilft, dass Allâh ihm verzeiht, der wird gewiss von der Barmherzigkeit Allâhs auf Grund des segensreichen Bittgebets von Gabriel und dem „Âmîn“ Muhammads ferngehalten. „Daraufhin sagte er: »O Muhammad! Wer den Monat Ramadân erlebt und stirbt, ohne dass ihm vergeben wird, worauf er in die Hölle eingeht, den soll Allâh weit entfernen. Sag Âmîn!« Und ich sagte Âmîn. Daraufhin 7 sagte er: »O Muhammad! In wessen Anwesenheit du erwähnt wirst, ohne dass er dir den Ehrengruß widmet, dann stirbt und in die Hölle eingeht, den soll Allâh weit entfernen! Sag Âmîn!« Und ich sagte Âmîn.“ At-Tirmidhî und Al-Hâkim überlieferten von Abû Huraira , dass dieser sagte: „Der Gesandte Allâhs salallahu alaihi wa salam  sagte: »Was für ein schlechter Mann, in dessen Anwesenheit ich erwähnt werde und der mir nicht den Ehrengruß widmet! Was für ein schlechter Mann, zu dem der Monat Ramadân kommt und von ihm geht, bevor ihm von Allâh vergeben wurde! Was für ein schlechter Mann, dessen Eltern bei ihm ihr Alter erleben und ihn nicht ins Paradies bringen lassen!«“ Allâh ist der Größte! Als ob jeder die Vergebung im Ramadân erlangt, außer derjenige, dem Allâh der Erhabene dies verwehrt! Bei Allâh, es ist so! Sa’îd überlieferte von Qatâda, dass man zu sagen pflegte: „Wem im Ramadân nicht vergeben wird, dem wird zu keiner anderen Zeit vergeben.“ Dies ist eine Heraushebung der Angelegenheit des Nachlässigen und kein Aufruf dazu, an der Barmherzigkeit des Gewaltigen, des Gerechten zu verzweifeln.“  Ja, wie kann es denn nicht der Monat der Barmherzigkeit und Vergebung sein, wo der Prophet doch sagte: „Wenn der Ramadân kommt, werden die Tore des Paradieses geöffnet, die Tore der Hölle verschlossen und die Teufel in Ketten gelegt.“ Überliefert von Al-Buchârî und Imâm Muslim. At-Tirmidhî und An-Nasâî überlieferten von Abû Huraira , dass dieser sagte: „Ein Rufer ruft: »O Suchender des Guten, geh weiter, o Suchender des Bösen, unterlasse es!« Und Allâh rettet Leute aus dem Höllenfeuer in jeder Nacht." Von At-Tabarânî ist überliefert: „Das Paradies wird gewiss Jahr für Jahr zum Einzug des Ramadân ausgestattet und geschmückt. Die Huris sagen: »O Herr, gib uns in diesem Monat Ehemänner, die für unsere Augen eine Freude sind und denen wir für ihre Augen eine Freude sind!«“ Ja, wie kann dieser gewaltige Monat nicht ein Grund für Barmherzigkeit und Vergebung sein, wo der Gesandte Allâhs doch sagte: „Und der Ramadân zum Ramadân gehört zu den Dingen, die das tilgen, was sich zwischen ihnen befindet, wenn die großen Sünden gemieden werden.“ Überliefert von Imâm Muslim. 9 Wie kann der Ramadân denn nicht der Monat der Barmherzigkeit und Vergebung sein, wo der geliebte Prophet doch sagte: „Wer den Ramadân im Glauben und in der Hoffnung auf Allâhs Belohnung fastet, dem wird vergeben, was er an Sünden vorausgeschickt hat.“ Überliefert von Al-Buchârî und Muslim. Weiterhin sagte er : „Wer den Ramadân über im Glauben und in der Hoffnung auf Allâhs Belohnung betet, dem wird vergeben, was er vorher an Sünden begangen hat.“ Überliefert von Al-Buchârî und Muslim. Und er sprach zudem: „Wer in der Nacht der Bestimmung im Glauben und in der Hoffnung auf Allâhs Belohnung betet, dem wird vergeben, was er vorher an Sünden begangen hat.“ Überliefert von Al-Buchârî und Muslim. Weiterhin überlieferte der Gesandte Allâhs über Allâh den Erhabenen, dass Er sagt: „Jede Tat des Sohnes Adams ist für ihn. Die Belohnung der guten Tat wird 10- bis 700-fach angerechnet. Außer dem Fasten, denn es ist für Mich und Ich belohne dafür (Anm. d. Übers.: Das heißt, die Vervielfachung der Belohnung ist nicht begrenzt und Allâh vervielfacht Seiner Großzügigkeit ensprechend.). Er [Der anbetend Dienende] hat seine Lust, sein Essen und sein Trinken für Mich gelassen. Der Fastende erlebt zwei Freuden: Eine Freude, wenn er sein 10 Fasten bricht. Und eine Freude, wenn er seinem Herrn begegnet. Und der Mundgeruch des Fastenden ist bei Allâh gewiss besser als der Geruch des Moschus.“ Überliefert von Ahmad. Die Bedeutung dieses Hadîthes steht in anderen authentischen überlieferten Hadîthen. Ibn Umar sagte: „Das Fasten ist für Allâh. Die Belohnung dafür kennt nur Allâh der Majestätische.“ Überliefert von At-Tabarânî. Sufyân ibn Uyaina sagte: „Die Belohnung für das Fasten eines Muslims erhalten nicht diejenigen, denen er Unrecht angetan hat. Allâh verwahrt diese Belohnung bei Sich für den Fastenden, bis Er ihn damit in das Paradies eintreten lässt.“ Einige frühere fromme Muslime sagten: „Wie gut ist derjenige, der die gegenwärtige Lust für ein entferntes Treffen unterlässt, das er nicht gesehen hat!“ Dem Fastenden werden im Paradies Speise, Trank und Heirat gegeben, so viel Allâh will. Allâh der Erhabene sagt: „Esst und trinkt als wohlbekömmlich für das, was ihr früher in den vergangenen Tagen getan habt.“ (Sûra 69:24). Mudschâhid und Andere sagten: „Dieser Vers wurde für die Fastenden herabgesandt.“ 11 Der Gesandte Allâhs sagte zu einem Mann: „Du unterlässt keine Sache aus demütiger Ehrfurcht gegenüber Allâh, ohne dass Allâh der Majestätische dir etwas Besseres als sie gibt.“ Überliefert von Ahmad. Al-Buchârî und Muslim überlieferten in ihrer jeweiligen Sammlungen authentischer Hadîthe, dass der Prophet sagte: „Im Paradies gibt es wahrhaftig ein Tor, dass ArRaiyân genannt wird. Die Fastenden betreten es am Tag der Auferstehung und niemand außer sie wird durch es eintreten.“ (Al-Buchârî und Muslim) Und in einer anderen Überlieferung: „Wer es betritt, wird trinken. Und wer davon trinkt, wird nie mehr durstig sein.“ (Ahmad) Der Monat Ramadân ist der Monat des Qurân, mit dem Allâh die Menschheit geehrt und deren Bedeutung erhöht hat. Allâh der Erhabene sagt: „Der Monat Ramadân (ist es), in dem der Qurân als Rechtleitung für die Menschen herabgesandt worden ist und als klare Beweise der Rechtleitung und der Unterscheidung. Wer also von euch während dieses Monats anwesend ist, der soll ihn fasten, wer jedoch krank ist oder sich auf einer Reise befindet, eine (gleiche) Anzahl von anderen Tagen (fasten). Allâh will für euch Erleichterung; Er will für euch nicht Erschwernis, - damit ihr die Anzahl 12 vollendet und Allâh als den Größten preist, dafür, dass Er euch rechtgeleitet hat, auf dass ihr dankbar sein möget.“ (Sûra 2:185). Ibn Abbâs , der beste Qurân-Exeget unter den Prophetengefährten, sagte: „Der Qurân wurde im Ramadân in der Nacht der Bestimmung herabgesandt und in einer segensreichen Nacht alles auf einmal. Daraufhin wurde er stückweise in den Monaten und Tagen hinabgesandt.“ Ist nicht derjenige, dem diese Gunsterweisung verwehrt wird, wahrhaftig ausgeschlossen? Hat nicht derjenige, an dem dieser Monat vorbeigeht, ohne dass er reichlich Vergebung und Barmherzigkeit erlangt hat, verloren? Freut euch, o ihr Muslime! Diese acht Tore des Paradieses sind in diesem Monat für euch geöffnet worden. Ihr Hauch hat sich in den Herzen der Gläubigen verbreitet. Die Tore der Hölle wurden alle euretwegen verschlossen. Und die Füße von Iblîs und dessen Anhängern sind euretwegen in Ketten gelegt. Wo sind diejenigen, die sich an die Arbeit machen?




Ramadân, eine Schule der demütigen Ehrfurcht gegenüber Allâh


 Ramadân ist zu euch gekommen, der Monat des Qurân und der Reue. Lasst ihn uns zum Startpunkt der aufrichtigen Reue gegenüber Allâh machen, damit diese unsere Sünden vergehen lässt und unsere Fehler und schlechten Taten auswischt! Da der Teufel im Ramadân angebunden ist und das Feuer der Gelüste durch das Fasten erloschen ist, ist die Macht der Neigung vergangen und die des Verstandes geblieben. Der Sünder hat keine Ausrede mehr. O Wolken der Unachtsamkeit der Herzen, zerstreut euch! O Licht der demütigen Ehrfurcht gegenüber Allâh und des Glaubens, gehe auf! O Seiten der Taten der Frommen, erhebt euch! O Herzen der Fastenden, fürchtet euch [vor Allâh]! O Füße der sich Anstrengenden, werft euch vor eurem Herrn nieder und verbeugt euch! O Augen der sich Anstrengenden, fallt nicht zu! O Himmel der Seelen, halte ein! O Blitze der Sehnsucht, leuchtet für die Liebenden! O Sinne der Wissenden, weidet! O Eifer derjenigen, die etwas außer Allâh lieben, begnüge dich damit nicht! 14 Wenn sich die Sündigen in diesen Nächten unterwürfig hinstellen und sich an die Geschichten der Entschuldigung erinnern würden, wie „O hoher Herr, Unheil ist uns und unseren Angehörigen widerfahren. Und wir haben (nur) Ware von geringem Wert gebracht. So gib uns (dennoch) volles Maß und gib (es) uns als Almosen. Allâh vergilt denjenigen, die Almosen geben.“ (Sûra 12:88), dann würde Er es ihnen bestätigen: „Keine Schelte soll heute über euch kommen. Allâh vergibt euch, Er ist ja der Barmherzigste der Barmherzigen.“ (Sûra 12:92). Wer nicht im Ramadân bereut, wann bereut er dann? Wer nicht im Ramadân zu Allâh dem Erhabenen zurückkehrt, wann kehrt er dann zurück? Wer nicht im Ramadân auf seine Gebete und Verpflichtungen achtet, wann dann? Wer nicht im Ramadân von den Sünden und Verfehlungen ablässt, wann dann? Die Zeit vergeht, die Tage eilen dahin, und von einem Augenblick zum nächsten wandert der Mensch von der Erdoberfläche in die Tiefe der Erde. 15 Die Reue, die Reue! Das Bitten um Vergebung, das Bitten um Vergebung! Denn dieser Monat ist der Monat der Reue und der Bitte um Vergebung. Einige frühere fromme Muslime sagten: „Das nützlichste Bitten um Vergebung ist das, was mit der Reue kommt. Es ist eine Lösung für das Dilemma des Beharrens [auf dem Begehen der Sünden]. Wer mit seiner Zunge um Vergebung bittet, obwohl sein Herz mit der Sünde verbunden ist, und beabsichtigt, nach dem Monat Ramadân zu den Sünden zurückzukehren, und es wirklich tut, dessen Fasten wird abgewiesen und das Tor der Annahme bleibt ihm verschlossen.“ Ka’b sagte: „Wer den Ramadân fastet und zu sich selbst sagt, dass er nach dem Fastenbrechen nach dem Ramadân seinem Herrn gegenüber sündigt, dessen Fasten wird nicht angenommen.“ Mutawwif pflegte in seinem Bittgebet zu sagen: „O Allâh, sei mit uns zufrieden! Und wenn Du nicht mit uns zufrieden bist, dann vergib uns!“ Bei Allâh, er hat Recht! Wer viele Sünden hat, der trachtet nicht nach der Zufriedenheit, sondern vor allem nach der Vergebung. Wer sich gut kennt, der wird sich nur so sehen können. 16 Dies ist der Monat der Sünder. Dies ist der Monat der Nachlässigen. Dies ist der Monat der Ausschweifenden. Wo seid ihr, o Muslime? Versteht ihr nicht, dass das Wort Allâhs des Erhabenen „Und wenn dich Meine Diener nach Mir fragen, so bin Ich nahe; Ich erhöre den Ruf des Bittenden, wenn er Mich anruft. So sollen sie nun auf Mich hören und an Mich glauben, auf dass sie besonnen handeln mögen.“ (Sûra 2:186) unter den Versen des Fastens eine Ermahnung für diejenigen, die sich ermahnen lassen, ein Zeichen für die Sünder und ein Beweis für den Vorzug der frommen Tat und des Bittgebets in diesem edlen Monat ist? Man nimmt an, dass die gute Tat angenommen und einem vergeben wird. As-Suyûtî überlieferte in seinem Hadîthwerk Al-Dschâmi As-Saghîr: „Ich hörte den Gesandten Allâhs sagen: »Der Fastende hat bei seinem Fastenbrechen ein Bittgebet das nicht abgewiesen wird.«“ Die früheren frommen Muslime der Gemeinschaft haben den Aufruf des Herrn der Geschöpfe verstanden. Sie kannten den Wert der Zeit und das Sakrosankte der Tage, daher gaben sie der Geschichte Beispiele, bei deren Erzählung sich die Zunge verknotet und über die sich derjenige wundert, der sie nicht versteht. 17 Asch-Schâfi‘î pflegte den Qurân im Ramadân 60 Mal vollständig zu rezitieren. Az-Zuhrî pflegte zu sagen, immer wenn der Ramadân kam: „Er (Ramadân) besteht nur aus der Rezitation des Qurân und der Speisung von Armen.“ Wenn der Ramadân eintraf, wandte sich Imâm Mâlik von der Lesung des Hadîthes und dem Sitzen mit den Gelehrten ab und wandte sich der Rezitation des Qurân zu. Liegt es nicht jetzt an uns, die Weisheit zu verstehen, wie sie sie verstanden haben, fromme Taten zu verrichten, wie sie es getan haben, und die Stufe zu erreichen, die sie erreicht haben? Liebe Geschwister: Lasst uns den Ramadân zu einer Schule machen, in der wir Geduld lernen! Denn der Ramadân ist der Monat der Geduld, wie uns Abû Dâwûd vom Propheten überlieferte. „Das Fasten ist die Hälfte der Geduld“, wie uns At-Tirmidhî ebenfalls von den Worten des Propheten überlieferte. Wir sollen in ihm Geduld gegenüber dem Gehorsam Allâhs in Form des Fastens, Betens, Aufstehens in der Nacht zum anbetenden Dienen, der Rezitation des Qurân und des Spendens lernen. Der Prophet der Gemeinschaft setzte dies real in seinem Leben um. Der Prophet pflegte in den Nächten des Ramadân zu beten und den Qurân auf die beste Weise zu lesen. 18 Immer wenn er an einen Vers kam, der Barmherzigkeit beinhaltete, bat er darum. Und immer wenn er an einen Vers kam, der Strafe beinhaltete, suchte er Zuflucht davor. Er vereinte das Gebet, die Rezitation des Qurân, das Bittgebet und das Nachdenken. So ist die beste und vollkommenste Tat. Die Spende hatte im Leben des Gesandten Allâhs Bedeutung. Al-Buchârî und Muslim überlieferten in ihrer jeweiligen Hadîth-Sammlung, dass Ibn Abbâs berichtete: „Der Prophet war der großzügigste Mensch im Guten. Und am großzügigsten war er im Ramadân, wenn er mit Gabriel Frieden sei auf ihm zusammenkam. Gabriel Frieden sei auf ihm kam zum Propheten in jeder Nacht des Ramadân, bis dieser starb. Der Prophet legte ihm den Qurân dar. Immer wenn er mit Gabriel Frieden sei auf ihm zusammenkam, war er großzügiger als der wehende Wind.“ Und der Prophet wurde gefragt, welche Spende die beste sei, worauf er sagte: „Die Spende im Ramadân.“ Überliefert von AtTirmidhî. Asch-Schâfi‘î sagte: „Es geziemt sich dem Mann, im Monat Ramadân großzügiger zu sein, um den Gesandten Allâhs nachzuahmen, und auch, weil die Menschen dies benötigen und viele von ihnen durch das Fasten und Beten von ihrem Lebensunterhalt abgehalten werden.“ 19 Abû Bakr ibn Abû Mariam sagte über seine Gelehrten, dass sie zu sagen pflegten: „Wenn der Monat Ramadân kommt, dann spendet viel! Denn die Belohnung dieser Spende ist in diesem Monat vervielfacht, wie die Spende auf dem Wege Allâhs. Und eine Tasbîha (Subhâna-llah zu sagen) ist in ihm besser als 1.000 Tasbîha in einem anderen Monat." Zaid ibn Châlid berichtete, dass der Prophet sagte: „Wer einen Fastenden beim Fastenbrechen speist, dem wird die Belohnung gleich des Fastenden angeschrieben, ohne dass es die Belohnung des Fastenden mindert.“ Überliefert von Imâm Ahmad und Anderen. Einige frühere fromme Muslime wurden gefragt, warum das Fasten in der Scharî‘a eingeführt wurde. Sie antworteten: „Damit der Reiche den Geschmack des Hungers kostet und den Armen nicht vergisst.“ Ibn Radschab sagte: „Wer im Monat Ramadân nicht in der Lage ist, jemand Anderen sich selbst vorzuziehen, der soll ihn wenigstens trösten.“ Wenn Ibn Umar fastete, brach er sein Fasten nur mit einem Armen. Wenn seine Familie ihm dies verwehrte, aß er in dieser Nacht nichts. 20 Ein frommer Mann sehnte sich einmal nach einem bestimmten Essen, während er fastete. Als es ihm zum Fastenbrechen gebracht wurde, hörte er einen Bittenden fragen: „Wer gewährt dem Überdrüssigen, Erfüllenden, Reichen einen Kredit?“ Er entgegnete: „Sein anbetend Dienender, dem es an Sünden mangelt.“ Er stand auf, nahm die Schüssel und brachte sie zu ihm hinaus. Er selbst verbrachte die Nacht hungrig. Ein Mann bat Imâm Ahmad, worauf dieser ihm zwei Brote gab, die er für sein Fastenbrechen zurückgelegt hatte. Er hungerte und fastete am nächsten Morgen. Die Umra (Pilgerfahrt mit geringeren Riten als Haddsch) im Ramadân hat eine besondere Bedeutung. Al-Buchârî und Muslim überlieferten in ihrer jeweiligen HadîthSammlung, dass Ibn Abbâs berichtete: „Der Gesandte Allâhs sagte zu einer Frau der Ansâr: »Was hat dich daran gehindert, mit uns den Haddsch zu verrichten?« Sie entgegnete: »Wir hatten ein Kamel, das der Vater des Soundso und sein Sohn [ihr Mann und ihr Sohn] ritt. Er ließ ein Kamel, auf dem wir Wasser brachten.« Er sagte: »Wenn der Ramadân kommt, dann verrichte in ihm die Umra! Denn eine Umra im Ramadân gleicht einem Haddsch.«“ (In ungefährem Wortlaut.)
Wir müssen in unserem Monat auch hinsichtlich der Sünden gegenüber Allâh standhaft sein, wie der Verleumdung, der üblen Nachrede, des schlechten Geredes, der tadelnswerten Handlungen sowie des Hörens und Sehens dieser Dinge. Der Prophet sagte: „Wer die Lüge und die Arbeit damit nicht unterlässt, von dem benötigt Allâh nicht, dass er sein Essen und Trinken lässt.“ Überliefert von Al-Buchârî. Das wahre Fasten ist nicht das Ablassen von Speise und Trank. Es ist eine Schule, in der die Seelen dafür geschult werden, sich vom Erlaubten fernzuhalten, damit sie sich daran gewöhnen. So fällt es leichter, sich von den schlechten Dingen und den Sünden fernzuhalten. In einer Überlieferung steht: „Das Fasten betrifft nicht nur Speise und Trank, sondern das Fasten betrifft vielmehr Törichtes und Reden über Andere.“ Der Hadîth-Gelehrte Abû Mûsâ Al-Madînî sagte, dieser Hadîth erfülle die Bedingungen eines authentischen Hadîthes bei Imâm Muslim. Einige frühere fromme Muslime sagten: „Das Leichteste am Fasten ist das Unterlassen des Trinkens und des Essens.“ 22 Dschâbir sagte: „Wenn du fastest, dann sollen dein Gehör, dein Blick und deine Zunge hinsichtlich der Lüge und dessen, was harâm ist, fasten.“ Ibn Radschab sagte: „Das Geheimnis ist, dass die Annäherung an Allâh den Erhabenen mit dem Unterlassen der erlaubten Dinge erst vollständig ist, wenn man sich Ihm mit dem Unterlassen dessen, was harâm ist, angenähert hat. Daher folgt im Qurân, und Allâh weiß es besser, auf die Erwähnung der Verbots von Essen und Trinken für den Fastenden tagsüber die Erwähnung des Verbots, ungerechterweise die Vermögen der Menschen zu verzehren.“ (Gemeint ist der Qurân-Vers 186 der Sûra 2.] Wisse, möge Allâh dir helfen, dass du durch deine einmonatige, tagsüber geduldige Enthaltung vom Essen, Trinken und Gelüsten wie dem Geschlechtsverkehr dich den Rest deines Lebens fähiger und geduldiger von den Sünden gegenüber Allâh fernhalten und dem Gehorsam Ihm gegenüber zuwenden wirst. Wenn wir von unserem Monat gelernt haben, uns geduldig dem Gehorsam Allâh gegenüber zuzuwenden und uns von dem, was Allâh für haram erklärt hat, fernhalten, dann haben wir die demütige Ehrfurcht gegenüber Allâh verwirklicht, die unser Herr der über jeden Mangel Erhabene mit dem Fasten von uns wollte. 23 Allâh der Erhabene sagt: „O die ihr glaubt, vorgeschrieben ist euch das Fasten, so wie es denjenigen vor euch vorgeschrieben war, auf dass ihr gottesfürchtig werden möget.“ (Sûra 2:183). Es geht nicht darum, durstig oder hungrig zu werden. Es geht darum, sich zum Eilen um die guten Taten und zum Befolgen der Anweisungen Allâhs zu erziehen. Die Anweisung und der Vorzug des schnellen Fastenbrechens und der hinausgezögerten Mahlzeit vor dem Fastenbeginn ist eine Ermahnung für jemanden, der Herz hat oder hinhört, während er geistig anwesend ist. Al-Buchârî und Muslim überlieferten in ihren Hadîthwerken: „Der Gesandte Allâhs sagte: »Meiner Gemeinschaft geht es gut, solange sich mit dem Fastenbrechen beeilt.«“ Möge Allâh uns zu denen machen, die den Ramadân über im Glauben und in der Hoffnung auf Allâhs Belohnung fasten und beten! Möge Er uns in diesem edlen Monat aus dem Feuer befreien!

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